· 

Q&A: Projekt Mermaid & Schreibprozess

Vor ein paar Tagen habe ich euch auf Instagram und Facebook darum gebeten, mir Fragen zu meinem Projekt "Mermaid" und zum Schreibprozess zu stellen. Heute habe ich die Antworten für euch.

Warum gibt es einen Soundtrack?

Von klein auf bin ich ein sehr musikalischer Mensch, spiele seit Jahren verschiedene Instrumente. Auch beim Schreiben hat Musik für mich einen besonderen Stellenwert. Musik vermittelt mir so unglaublich viele Emotionen, dass ich lieber den Soundtrack zu einem Film höre, als den Film selbst, und mich dadurch besser einfühlen kann. Genauso ist es auch beim Schreiben. Einerseits unterstützt sie mich, das richtige Gefühl für eine Geschichte oder Szene zu bekommen, oder ein Lied löst in mir die Inspiration für eine neue Geschichte aus.

Es kommt nur selten vor, dass ich beim Schreiben absolute Ruhe bevorzuge, daher höre ich zu jeder Geschichte entweder meine "allgemeine" Playlist, oder erstelle eine individuelle Playliste für die Geschichte.

 

Zwei dieser Playlists sind übrigens schon öffentlich auf Spotify zu hören. Ihr könnt den Playlists und mir dort sehr gerne folgen.

  • Carnivorenexpress:
  • Mermaid:

Wie schaffst du es, nebenher noch Songs und Bilder zu suchen, ohne vom Schreibprozess weggelockt zu werden?

Musik läuft eigentlich immer, wenn ich mich an meine Geschichten setze. Über die Jahre ist so eine Reihe an Songs zusammengekommen, zu der ich besonders gut schreiben kann. Meistens sind es instrumentale Stücke aus Filmen. Dadurch muss ich nicht wirklich nach Liedern suchen, denn der Großteil ist schon vorhanden, bevor es die Geschichte gibt oder inspiriert mich sogar dazu.

Bei Bildern ist die Sache ähnlich. Hauptsächlich lasse ich mich auf Pinterest inspirieren, während ich verschiedene Ideen und Themen durchdenke, die eine Rolle spielen könnten, noch bevor ich anfange zu schreiben. Diese sammle ich dann auf einem Board. Während des Schreibprozesses kommen nicht mehr viele Bilder hinzu, höchstens, wenn ich eine optische Hilfe beim Beschreiben eines Objekts oder Charakters brauche, das/der vorher noch nicht absehbar war. In diesem Fall suche ich aber konkret danach und wenn ich gefunden habe, was ich suche, geht es weiter im Text.

Ich lasse mich also relativ selten durch Inspirationssuchen vom Schreibprozess ablenken.

Wieso überarbeitest du mitten im Schreibprozess und füllst Lücken?

Natürlich weiß ich, dass es nicht sehr sinnvoll ist, den kreativen Schreibprozess und die Überarbeitung zu mischen. Das sage ich ja auch in meinem Ratgeber "30 Tage Schreibchallenge", aber es gibt Regeln, die man auch brechen kann. Mittlerweile beschäftige ich mich schon seit einigen Jahren mit meiner Art zu schreiben. Ich habe herausgefunden, was mich blockiert, und ich habe über all die Jahre gelernt, meinen inneren Kritiker im kreativen Prozess abzustellen.

Es hilft mir sehr, zu wissen, warum ich hänge und genau das wollte ich mit der Mini-Überarbeitung erreichen. Ich habe beim Schreiben gemerkt, dass ich mich mindestens zwei Mal in eine Sackgasse geschrieben habe. Ich merkte ganz einfach, dass es mir leichter fallen würde, wenn ich wüsste, wie ich diesen Knoten lösen kann. Denn würde ich dies später tun, hätte ich einige Dinge möglicherweise von Grund auf neu schreiben oder auf Fehlersuche gehen müssen, und darauf hatte ich einfach keine Lust. Bei der Überarbeitung habe ich gemerkt, dass es keine kompletten Sackgassen waren, sondern nur wenige Sätze gestrichen werden müssen, damit alles wieder einen logischen Sinn ergibt. Da es mir dabei nur um die Logik des Großen und Ganzen ging, war es vielmehr eine detailliertere Plotarbeit als ein Überarbeiten. Ich habe es überarbeiten genannt, weil der Text eben schon stand und ich dabei die gröbsten Rechtschreibfehler, die mir die Korrektur bei Papyrus angezeigt hat, behoben habe. Die Stilanalyse habe ich aus gutem Grund ausgestellt :D

Auch das Lückenfüllen war eher minimalistisch. Ich habe an eins, zwei Stellen etwas hinzugefügt, was mir noch nicht ganz rund erschien, aber jetzt ist es sicherlich auch nicht perfekt.

Wieso bist du jetzt schon sicher, wie viele Kapitel es werden? Wie gehst du dafür die an die Planung?

Ich bin mir gar nicht sicher :D Ich wünsche mir nur, ich komme auf eine bestimmte Anzahl an Kapiteln, da es thematisch zur Geschichte passen würde. Das Warum jetzt zu erklären, würde zu viel verraten ... Aber wer möchte, kann ja versuchen, es herauszufinden, wenn die Geschichte veröffentlicht ist.

Da ich mich eigentlich als ein Autor sehe, der lieber instinktiv und drauflos schreibt, habe ich die Kapitel so vorgeplant, dass ein wichtiger Handlungspunkt pro Kapitel passiert. Ob das klappt, werde ich sehen, wenn ich fertig bin.

Wie genau siehst du das Ende jetzt schon vor dir? Nur grob oder schon super detailliert? Wird es ein Happy End geben?

Tatsächlich ist das Bild (und damit meine ich wirklich ein Bild und keine beschreibenden Wörter) vom Ende, beziehungsweise von den zwei super epischen finalen Szenen, bereits seit gut zwei Jahren im Kopf; und das wirklich sehr detailliert - zumindest für mich als entdeckender Schreiber. Der Weg dahin ist allerdings eher wage gehalten und es ist durchaus okay, wenn meine Charaktere ein paar Blumen am Wegesrand pflücken und dreimal um einen Baum gehen, solange sie irgendwie an den Zwischenstationen und dem Ziel ankommen :D

Ob es ein Happy End geben wird? Tja, für einige Figuren schon und für andere nicht. Das kommt auf die Perspektive an ;-)

Möchtest du das Buch selbst veröffentlichen oder über einen Verlag?

Ich bin aus vollem Herzen Selfpublisher und die damit einhergehenden Freiheiten schöpfe ich auch vollends aus. Vor allem, was das Teasern betrifft. Beim Verlag muss man gewisse Dinge vorher abklären und ich könnte mich sicher weniger frei über Projekte äußern, wenn ich wüsste, ich müsste dafür gewisse Deadlines einhalten.

Außerdem habe ich bereits eine recht konkrete Vorstellung, was die Vermarktung (z.B. das Erscheinungsdatum), die Zusammenarbeit mit anderen Menschen (Lektoren, Test- und Vorableser) und die Gestaltung (Cover, Illustrationen) angeht, die ich gerne umsetzen möchte.

Gestaltest du dein Cover selbst?

Jein. Ich fühle mich nicht qualifiziert genug, ein Cover selbst zu gestalten. Noch nicht, denn das ist eines der Dinge, die ich nicht unbedingt aus finanziellen, sondern eher kreativen Gründen gern machen würde. Wie gesagt habe ich schon ein paar Vorstellung, die ich hoffentlich mit der Designerin umsetzen kann, die ich dafür im Auge habe. In Zukunft würde ich Cover aber gern selbst machen, wenn die nötigen Vorraussetzungen dafür geschaffen sind.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0